Werkstatt

Werkstatt-Einblicke

Meine Keramik ist aus Feinsteinzeug, also Ton, der dicht gebrannt ist und nicht erst durch die Glasur abgedichtet wird. Alle Stücke sind ohne Schablone auf einer Töpferscheibe freigedreht.

Die verwendeten Rohglasuren sind Gemische aus verschiedenen Gesteinsmehlen wie Feldspat, Quarz, Wollastonit, Kaolin und Kreide, sowie Metalloxiden und keramischen Farbkörpern.

Gebrannt wird das Geschirr in einem Gasbrennofen, bei dem die Ware bei 1240 °C mit einer offenen Flamme in Kontakt kommt. Dadurch ergeben sich lebendige Effekte in den Glasuren die, ganz gleich ob erwünscht oder unerwünscht, immer einzigartig sind. Für Dekore verwende ich zahlreiche Techniken. Und es entstehen immer wieder neue Motive und Formen.


Mit Henkeln habe ich eine kleine Obsession

Sie sollen formschön sein, ein Schmuck für die Tasse. Aber unbedingt muss man sie gut greifen können, gleichermaßen mit großen und kleinen Händen soll die Tasse bequem und sicher zu halten sein. Allerdings dürfen auf keinen Fall Grate oder scharfe Kanten beim Henkel-Ziehen entstehen. Und man muss höllisch aufpassen, dass man den Tassenrohling nicht wieder mit Schlicker verschmiert, nachdem man ihn beim Abdrehen so hübsch glatt und sauber gemacht hat.

Arbeitsschritte Drehen und Abdrehen

Arbeitsschritte Bemalen, Prägen, Ritzen


Weitere Arbeitsschritte und Techniken

Schrühen: Der erste Brand, bei dem bei ca. 950°C der Scherbenbildungsprozess stattfindet, also die Umwandlung des wasseraufweichbaren Tons in ein steinartiges Material, den sogenannten „Scherben“.
Glasieren: Die geschrühten Rohlinge werden in den Glasurschlicker (Mineralien-Wassergemisch) getaucht. In anderen Werkstätten wird die Glasur auch manchmal aufgesprüht, aber ich tauche/gieße nur. Anschließend muss man die Glasur vom Boden des Rohlings abwischen, damit er nicht an der Ofenplatte festklebt, sobald die Glasur schmilzt.

Ritzen und Einreiben mit Oxyden: Um schöne Effekte zu erziehlen, kann man ein Muster in den lederharten, also leicht angetrockneten Ton ritzen und es nach dem Schrühen mit farbigen Metalloxyden einreiben. Anschließend glasiere ich die Rohlinge meistens, bevor sie dann in den Glattbrand kommen.
Glatt Brennen: Bei dem zweiten Brand werden die Rohlinge in meiner Werkstatt bei 1240°C glattgebrannt. Die bislang pulverige Glasurschicht schmilzt zu einem glasartigen Überzug, der Glasur aus und der Scherben verdichtet sich, um zu einem haltbaren und schön-klingenden Scherben zu werden.

Fayence- und Majolikatechnik: Wenn man auf eine weiße Glasur malt, bezeichnet man es als Fayencemalerei, nach den berühmten Fayencen aus Italien. Bei einer Malerei auf farbiger Grundglasur spricht man eher von Mayolika. Da ich mich ja immer nicht festlegen mag, nutze ich beide Techniken.

Plaketten: Um Plaketten herzustellen, ritze ich die Formen in eine Gipsplatte. Von den so entstandenen Bildern mache ich dann Abdrücke aus Ton, die ich als Plaketten mit Schlicker auf die lederharten Rohlinge klebe.


Innenton Töpferwerkstatt Henriette Kletschkus
Besondere Keramik für jeden Tag und auf Wunsch nach Euren Ideen.